2017/02/21

Bodo #114: Operation Zwiebelmett

Liebes Bodo,

die Pflöcke, an denen das soziale Netz aufgespannt wird, rammt nur eine starke Wirtschaft in den Boden. Dies hat sinngemäß der FDP-Vorsitzende Christian Lindner letzten Montag bei "Hart aber Fair" in die unvermutet lebhafte Debatte rund um SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz gewürgt, ganz ohne Hustenanfall, dafür wie üblich mit viel schleimigem Auswurf. Kaum klettert sein Partei gewordenes Mehrverdienerzäpfchen in vielen Umfragen wieder ganz knapp über 5%, schon wachsen dem letzten Überlebenden des Steigbügelhalterkonsortiums Merkel-II die dicksten Eier des Universums. Ich kann nur hoffen, daß die starke Wirtschaft auch den Galgen errichten wird, an dem sie selber baumeln muß, wenn endlich genug in den Arsch Gefickte weltweit ihr Elend nicht mehr tatenlos mit anspüren mögen.

Ein "Hasskommentar" sei derlei Duktus, sagen die einen.
Die FDP hat sich Hass redlich verdient, erwidern andere.
Ihr dämlichen Kackstelzen habt längst verlernt, was Hass überhaupt ist, sage ich.

Außerdem sage ich ... und zwar nicht zum ersten Mal ...
wenn eines Tages der Neg... der maximal pigmentierte Mitmensch aus Afrika mit der Motorsummse vor meiner Tür steht, um mir als Angehörigem des bleichschniedeligen Ausbeutertums gerechte Vergeltung zukommen zu lassen, hoffe ich auf genug charakterliche Größe meinerseits, demütig und widerstandsentsagt zu empfangen, was immer die geschundene Seele aus Uggaugga mir als Schicksal auserkor.
HASS hat damit nur am Rande zu tun. Hass ist Triebfeder, kein Ingenieur. Man darf nicht den Fehler machen, Hass mit Egoismus oder Kalkül gleichzusetzen. Hass ist die wahrscheinlich reinste, von rationalen Erwägungen am wenigsten abgefälschte Emotion, zu der der Mensch imstande ist. Sie ist leider auch die wahrscheinlich Destruktivste; entsprechend schlecht beschaffen ihr Leumund. Niemand will sich mehr zu Hass bekennen, obwohl es laut vorherrschender Meinung in der Psychologie ganz und gar nicht gesund sein kann, Hass permanent zu unterdrücken. Metallica-Frontmann James Hetfield sagte einmal - erneut sinngemäß - in einem Interview, hätte er die Musik nicht für sich entdeckt, wäre er wahrscheinlich Massenmörder geworden bei all der in ihm wuchernden Frustration, bei all dem fest mit seinem Charakter verwobenen Hass.
Diese Aussage hat mich seinerzeit tief beeindruckt, weil mir bis dahin niemand bekannt gewesen gewaren sein tat, der wo sich so ungefiltert direkt zu seinem Hass bekannt hat. Gar nicht mal Hass gegen eine bestimmt Gruppe oder Begebenheit oder Organisation ... einfach allgegenwärtiger Hass gegen Gott und die Welt, ohne jedwedes einschränkende bzw. wegweisende Vorzeichen. Hetfields Musik spiegelt seinen Hass, leitet diesen unverzerrt in ihn unschädlich machende, wellenförmige Bahnen, ohne ihn zu verleugnen oder gar zu verteufeln. Vorbildlich, aber sicherlich keine Lösung für Jedermann.



Ich zweifle an der Existenz einer allgemeingültigen Richtlinie zum im Sinne des friedlichen Miteinanders effizienten Umgang mit Hass. Was ich mit Sicherheit sagen kann ist jedoch, daß die Unterdrückung negativer Emotionen niemals dauerhaft zum gewünschten Erfolg führt, sondern eher zum Gegenteil.

Weswegen "Hasskommentare" auf Bodo jederzeit herzlich willkommen sind.

Laßt es raus, Kinnerz. Ich kann's ertragen. Solange ich keinen Besuch vom Heimatschutz befürchten muß, wird hier nix gelöscht ... allerdings auch nich unkommentiert stehn gelassen, wenn's mir nich paßt. Laßt uns streiten, uns gegenseitig Tiernamen geben, uns bis aufs rhetorische Messer bekriegen.
Geben wir unserem Hass eine Bühne, damit wir, sobald der Vorhang fällt, gemeinsam von Dannen ziehen können, befriedigt, in Frieden.

Darauf ne Plauze.




2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

och der herr lindner
wird widda mal von dich total überschätzt

erstens sind die partei der besserverdienenden schon lange die grünen und nicht die fdp
und der satz von lindner hätte heissen müssen:

die pflöcke rammt nur eine starke soziale marktwirtschaft in den boden

überall nur populismus
multimillionaro schulz kümmert sich um die schlecker-frau
lindner hat auch was zu sagen
und die merkel-tussi integriert analphabetische moslems für jährlich 20 milliarden

ein irrenhaus

dagegen is donald trump doch geradezu mutter theresa

SammyD hat gesagt…

Was ich der FDP besonders übel nehme ist neben der - durch deine korrekte Bemerkung die verfickten Grünen betreffend nicht hinreichend abzumildernde - Konzentration der Parteibemühungen auf Bonzenwohl das insbesondere unter der Generation Lindner weitestgehend verdrängte Interesse an Verteidigung von Rechtstaatlichkeit im Allgemeinen und Daten- bzw. Grundrechtschutz im Besonderen.
Ich rechne dem Justizministerium unter Schnarre hoch an, uns die Vorratsdatenspeicherung gegen alle Widerstände von außen konsequent vom Hals gehalten zu haben. Ausnahme. Nicht repräsentativ.
Würde sich die Drecks-FDP auf ihre Wurzeln besinnen und dieses überaus wichtige Themenfeld besetzten, welches schon seit längerem keine ernst zu nehmende Lobby mehr im Bundestag zu haben scheint, würde ich meine alten Feindbilder eventuell neu überdenken.