2010/10/29

Bodo #002: Subventionen im Speckstiefel



Liebes Bodo,

heute hat es die ganze Zeit nur geregnet. An Tagen wie heute leg ich noch viel häufiger Hand an mich selber, als üblich. Das sich politisch, gesellschaftlich, zwischenmenschlich und boulevardesk wesentlich stärkerer Akzeptanz erfreuende Koitieren, sicherlich, es ließe sich durchaus ebenso organisieren. Das Problem am gemeinen Fick ist das hohe Maß an insbesondere körperlicher Anstrengung ... ständig das ranzige Hüftfleisch von einer Position in die nächste wuchten, immer darauf achten, daß man selber und - neumodischer Nonsens - auch die Frau keinen bleibenden physischen und/oder psychischen Schaden davonträgt, Körperhygiene nicht nur nach, sondern auch vor dem Akt betreiben und möglichst lange durchhalten, damit das zu überaus variantenreichen Verspannungszuständen neigende Gegenüber auch genug Zeit findet, sich "in den Moment zu fühlen", sich "fallen zu lassen".
Ganz wichtig in diesem Zusammenhang: "SICH fallen lassen" is was völlig anderes als "fallen lassen". Das eine führt zu besonderen Augenblicken intensiven, hemmungslosen Glücks, das andere zu blauen Flecken, wüsten Beschimpfungen und wochenlanger Quäkfötzigkeit.

"Nichts ist gesellschaftsverändernder, als die stille Arbeit an sich selbst." So sagte es Franz Alt. Keine Ahnung, welcher der 4 bei Wikipedia geführten Altfränze, ich nehme mal an, es wird der Journalist gewesen sein. Die reden viel wirres Zeuch. Derselbe Altfranz soll auch gesagt haben, dat wir uns noch in nicht allzu ferner zukunft werden kollektiv entschuldigen müssen bei der Tierwelt. Lustigerweise redete er gerade mit Fliege, als er sich derart äußerte. Fliege ist, wenn mich mein interner Menschenbildscanner nich völlig im Stich läßt, einer der größten Wichser aller Zeiten. Er wirkt stets entspannt, ausgeglichen, selbstsicher, mit sich und seiner Prostata völlig im Reinen.
Zwei bis drei geübte Handgriffe reichen völlig aus; keine Medikamente, Volksdrogen oder Selbstfindungsreisen nach Tibet können ansatzweise bewirken, was der liebevolle Würgegriff am Glibberventil zu erreichen weiß. Kein Geld, wenig Zeit, noch weniger Mühe und niemandes persönliche Einstellungskackwurst kostet die Balance zwischen Yin und Yang, der Zauber eines grundehrlich geförderten Tageslohnes. Der sanfte Geruch einer innigen Freundschaft begleitet im warmen Gefühl von Sicherheit und Trost jenen leisen Atemschnellzug, der zu Ende eines steilen wie steinigen Hanges endlich seinen Weg in die Freiheit des Sturzes findet. Auch hier wird letzten endes immer irgendetwas fallen gelassen, farblos und von den meisten Materialien leicht zu entfernen, hautverträglich und wegen des hohen Eiweißgehaltes sogar nützlich gegen Infektionen und Kegelschnecken.

Ebenso wie frisch gepresstes Ejakulat liegt auch der Hauptunterschied zwischen Sex und Onanie deutlich sichtbar auf der Hand:
Nur eines von beidem läßt sich im Keim ersticken durch Aussagen wie "Das geht jetzt nicht. Ich hab nen Speichelsturz!".

Ja, das ist komisch. Bis man's erlebt.

Herzlichst,
dein Samuel David Herr

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